„Dass wir Musik machen können, haben wir – auch – unseren Händen zu verdanken. Was sie leisten müssen, ist durch das Instrument und unsere musikalischen Ansprüche vorgegeben. Was sie leisten können, ist individuell höchst unterschiedlich“, hat Prof. Christoph Wagner erklärt, der grundlegend zu Musikerhänden geforscht hat. Die Spannweiten der Hände von Pianistinnen und Pianisten sind sehr unterschiedlich. Menschen mit einer kleineren Spannweite haben oft Schwierigkeiten, mit den Standardklaviaturen zurecht zu kommen. Als Folge können Schmerzen oder Verletzungen beim Klavierspielen auftreten. Talentierte Pianistinnen oder Pianisten mit kleineren Händen können zudem benachteiligt sein, weil sie längere Übezeiten benötigen oder bestimmte Stücke nicht spielen können, was Karrieremöglichkeiten einschränken kann. Dem wirken die schmaleren Klaviaturen entgegen. Auch Kindern helfen schmalere Tasten beim Erlernen des Klavierspiels. Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen ca. 15 Prozent kleinere Hände haben als Männer, zudem erfordern Musikstücke aus dem 20. Jahrhundert oft größere Spannweiten als Literatur aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Bei AUGUST FÖRSTER empfehlen wir die stretto-Klaviatur 6.0. Es sind jedoch nach Absprache auch Ausführungen mit einer 5.5-Klaviatur möglich, was dann einem Oktavmaß von 14,1 Zentimetern entspricht.

Bereits in früheren Jahrhunderten hatten Klaviere und Flügel schmalere Tasten. In der Zeit zwischen 1750 und 1850, in der sehr viel Klavierliteratur entstanden ist, waren die Tasten schmaler als heute. Die inzwischen übliche Tastenbreite entstand in der Zeit um 1880, als Klaviere und Flügel mit Gussplatten und Kreuzbespannung ausgestattet wurden, um mehr Klang zu erzeugen. Die Hersteller einigten sich auf den heute bekannten Standard, und in Deutschland wurde dieser in einer DIN-Norm festgelegt. Die etablierte Norm führte jedoch zu den benannten Schwierigkeiten für Menschen mit kleineren Händen. An sie richtet sich unser Angebot der stretto-Ausführung.